Erkennen von Bindungsvernachlässigung und Gewalt bei Säuglingen und Kleinkindern

Fortbildungsinhalte

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Helfer / anderen Fachkräfte in besonderem Maße darauf angewiesen, die Äußerungen von Bedürfnissen und Befindlichkeiten im kindlichen Verhalten sehr genau zu beobachten und vor dem Hintergrund der konkreten Situation und des Alters entwicklungspsychologisch verstehen zu können. Sollten die Säuglinge und Kleinkinder bereits entwicklungsgefährdende Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht haben (drohende Kindeswohlgefährdung), so ist mit diskreten, aber beobachtbaren Verhaltensanpassungen zu rechnen. Diese Verhaltensanpassungen haben die Funktion, Bedrohungen zu reduzieren, Reaktionen von Bezugspersonen überhaupt zu erhalten oder vorhersagbar zu machen.

Mittlerweile gibt es genügend empirische Hinweise aus der Hirnforschung, aber auch aus der Stress- und Traumaforschung, dass frühe hochriskante Beziehungserfahrungen langfristige Folgen für die Entwicklung eines Menschen haben. Um Säuglinge und Kleinkinder zu schützen und Eltern zu unterstützen sowie langfristige Risiken zu vermeiden, erweist sich eine genaue, auf entwicklungspsychopathologischen Erkenntnissen beruhende Verhaltensbeobachtung des Kindes als besonders hilfreich. Sie führt zu mehr Klarheit und Sicherheit in der Einschätzung der Situation des Kindes. Sie erleichtert die Kommunikation mit den Eltern in oftmals emotional stark belasteten Situationen und sie unterstützt Helfer / andere Fachkräfte, sich in hochkomplexen Situationen immer wieder auf die Abwendung der Gefährdung des Kindes und die Einleitung entwicklungsförderlicher Hilfen (Perspektivenplanung) zu konzentrieren.

 

Themen:

  • Einführung in die Verhaltensbeobachtung bei Säuglingen und Kleinkinder
  • Frühe Alarmsignale der Kinder vor dem Hintergrund bisheriger Beziehungserfahrungen sehen und verstehen
  • Verhaltensbeobachtung des Kindes als Grundlage der Dokumentation und Kommunikation mit anderen

Auf solche Fragen werden Antworten erarbeitet, um mehr Sicherheit in der Abwägung von Situationen der Kinder zu bekommen. Dabei werden verschiedene Formen von Traumatisierung und deren Auswirkungen betrachtet, um notwendige Hilfen für das Kind antizipieren zu können.

Methoden:

Die Fortbildung besteht aus theoretischem Input, Videoaufnahmen zu Verhaltensbeobachtungen, Kleingruppenarbeit und Rollenspielen.

TeilnehmerInnenzahl

20 max

Dozentin

Dr. Mauri Fries

Dipl.-Psychologin, Entwicklungspsychologin und Entwicklungspsychologische Beraterin (EinPrimaBild), Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Systemische Familientherapeutin und Supervisorin 
EinPrimaBild (Entwicklungspsychologische Beratung)
Somatic Experiencing (in Ausbildung)
ist als Entwicklungspsychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, systemische Familientherapeutin und Supervisorin tätig.
Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Leipzig, Rostock und Ulm. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Fort- und Weiterbildung, systemische Supervision und Beratung bei Alltagssorgen mit Babies und Kleinkindern. Sie ist immer wieder fasziniert von den Ausdrucks- und Entwicklungsmöglichkeiten von Babies und kleinen Kindern und weiß, „es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen“.

Zielgruppe

Sachverständige im Familienrecht, Verfahrensbeistände, UmgangspflegerInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, PädagogInnen

Ort

ilf
Bänschstraße 89
10247 Berlin

Zeit

Mo. 15.06.2015
Di. 16.06.2015

Kosten

180,00 €

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